Möglichst fettarm, oder doch lieber nicht?

Ist Fett in der Ernährung gesund?


Die Antwort ist ja und nein.


So schaden stark verarbeitete, gehärtete "Transfette", die hauptsächlich in Fertigprodukten und Junk Food vorkommen, unserem Körper. Sie schädigen das Herz-Kreis-Lauf-System, schwächen das Immunsystem, begünstigen Gewichtszunahme, führen zu Ausschlägen, hohem Blutdruck, schädigen die  Leber und können Verhaltensstörungen hervorrufen.


Grundsätzlich benötigt unser Körper aber Fett. Fett dient der Isolation, stellt die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sicher, garantiert die Funktion von Hormonen und Enzymen, verringert Schwankungen im Blutzuckerspiegel, sichert die Funktionsfähigkeit des Gehirns und schützt unsere Organe. Qualitativ hochstehende Fette können unseren Metabolismus optimieren, unsere Hormone ins Gleichgewicht bringen, unsere Haut, Nägel und Haare nähren und die Körperfunktionen geschmeidig halten. 

 

Fette sind aus Fettsäuren aufgebaut. Das sind kürzere oder längere Molekülketten aus verschiedenen Bausteinen. Besteht zwischen allen Teilchen eine stabile Verbindung, entstehen gesättigte Fettsäuren. Ist die chemische Verbindung instabil, spricht man von einer einfach ungesättigten Fettsäure. Existieren mehrere solcher instabiler Verbindungen, spricht man von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. 


Gesättigte Fettsäuren sind in tierischen Produkten enthalten. Nehmen wir zu viel davon auf, werden diese als Fettspeicher eingelagert und erhöhen den Cholesterinspiegel (v.a. LDL-Cholesterin). Zu viel schädliches LDL-Cholesterin wiederum sammelt sich im Blut und die Gefahr steigt, dass die Adern verstopfen und sich Arteriosklerose bildet. 


Einfach ungesättigte Fettsäuren sind leichter verdaulich. Die wichtigste einfach ungesättigte Fettsäure ist Ölsäure, die in Olivenöl, Raps- und Erdnussöl, Nüssen und Avocados vorkommt. Der Körper braucht diese Fette für den Stoffwechsel und die Elastizität seiner Zellmembranen. Außerdem senkt die Ölsäure den Cholesterinspiegel. 


Mehrfach ungesättigte Fettsäuren/essentielle Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen und sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Aus ihnen werden wichtige hormonähnliche Regulatorstoffe gebildet, die viele verschiedene Aufgaben im Stoffwechsel erfüllen. Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden je nach ihrem chemischen Aufbau, noch die Omega-3- und die Omega-6-Fettsäuren unterschieden.

Zu den Omega-3-Fettsäuren gehört unter anderem die Alpha-Linolensäure. Sie ist in Raps-, Walnuss- und Leinöl enthalten. Omega-3-Fettsäuren schützen vor Arteriosklerose und senken den Triglyceridspiegel im Blut. Bei Rheuma wirken die Fettsäuren entzündungshemmend.

Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) stecken meist in Pflanzenölen wie Soja-, Maiskeim-, Weizenkeim- oder Distelöl. Sie senken den Cholesterinspiegel und beugen so Arteriosklerose vor. 


Neben dieser Unterscheidung ist auch die Herstellung zu beachten. Industriell hergestellte Fette werden in massiver Form ver- und bearbeitet, damit sie möglichst billig, geruchlos und mit einer maximalen Haltbarkeit angeboten werden können. Die Nüsse und Kerne werden unter Zuhilfenahme chemischer Lösungsmittel gepresst. Diese Vorgehensweise garantiert höchstmögliche Erträge. Dann wird dieses Öl entwachst, mit aggressiven, stark basischen Stoffen raffiniert und gebleicht. Bei Temperaturen bis zu 270°C wird die Geruchsintensität minimiert, chemische Konservierungsstoffe werden zugegeben, das Öl wird entschäumt und anschließend gehärtet. Was nach einem derartigen Bearbeitungsprozess vom Öl noch übrig bleibt, ist wie beschrieben, für den Körper nicht nur absolut wertlos, sondern auch sehr schädlich. 


Kaltgepresste Fette werden während des gesamten Herstellungsprozesses äußerst schonend behandelt. Das Entsteinen und Pressen der Kerne geschieht manuell. Das Öl wird kalt gepresst und zu keiner Zeit Temperaturen ausgesetzt, die den empfindlichen Inhaltsstoffen schaden. Auf diese Weise bleibt die vorhandene Nährstoffdichte der Fette erhalten. 

Sonnenblumenöl muss nach Sonnenblumenkernen riechen, Sesamöl nach Sesamsamen, Kokosöl nach Kokosnuss, Olivenöl nach Oliven, Palmenöl nach den roten Palmenfrüchten etc. Nur ein kalt gepresstes Öl aus erster Pressung, mild duftend und unerhitzt unterstützt den Körper und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit und Vitalität. 


Wo sind die gesunden Fette enthalten?

  • Avocados, Oliven und Kokosnuss sind wunderbare Quellen für gesundes, pflanzliches Fett.
  • Nüsse und Samen sowie die daraus gewonnen Butter wie Nussbutter/-mus oder Tahini.
  • Hochwertige biologische Öle - suche nach Angaben wie erste Pressung, kalt gepresst, extra vergine, nativ und nicht raffiniert.

Wie sollen gesunde Fette verwendet werden?

  • Zum Braten und Backen mit hohen Temperaturen empfehle ich Kokosnussöl zu verwenden.
  • Zum Sautieren empfehle ich biologisches, natives Olivenöl.
  • Öle wie Leinsamenöl, Sesamöl, Walnuss- und Kürbiskernöl werden am besten kalt in Saucen und Dressings verwendet.

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Liebe Grüsse

Melanie

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